Helmut Thielicke

deutscher ev. Theologe und Publizist; Prof. in Heidelberg, Tübingen und Hamburg; prägte als Vertreter des konservativen Protestantismus die Ev. Kirche in Deutschland nach 1945 nachhaltig; Veröffentl. u. a.: "Die theologische Ethik", "Mensch sein - Mensch werden", "Leben mit dem Tod"

* 4. Dezember 1908 Barmen/heute Wuppertal

† 5. März 1986 Hamburg

Wirken

Helmut Thielicke war Sohn eines Rektors in Barmen. Schon zur Schulzeit an einem humanistischen Gymnasium (1919-28) begeisterte ihn der Schweizer Theologe Karl Barth für die Theologie als Wissenschaft. T. studierte an den Universitäten Greifswald, Marburg, Erlangen und Bonn Theologie und Philosophie und promovierte in beiden Disziplinen. Während seines Studiums war er nach einer mißglückten Schilddrüsenoperation lange Zeit an den Rollstuhl gefesselt. Als Todkranker schrieb er seine philosophische Doktorarbeit über "Das Verhältnis zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen". Ein neues Präparat brachte ihm schließlich Heilung. Ein Jahr später erwarb er bereits das Sportabzeichen. Theologisch promovierte er 1934 mit einer Arbeit über "Geschichte und Existenz". Beide Dissertationen erschienen in selbständigen Buchveröffentlichungen.

Nach den kirchlichen Examen (35) habilitierte er sich 1936 als Dozent für systematische Theologie an der Universität Erlangen und arbeitete einige Zeit als Assistent von Prof. Althaus. Anschließend - von ...